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06.08.25

Das Ende der Balkonkraftwerke? Ein Faktencheck von Holger Laudeley zur neuen IEC-Norm

Holger Laudeley ist fassungslos. Wieder einmal setzt sich Deutschlands PV-Pionier vor die Kamera und beginnt über sein Lieblingsthema zu erzählen: Balkonkraftwerke. Seit nunmehr 25 Jahren kämpft Laudeley unermüdlich für den Erfolg der Stecker-Solaranlagen und für die Energiewende in Deutschland. Dabei trägt sein Ehrgeiz inzwischen saftige Früchte: Balkonkraftwerke sind so beliebt wie nie, viele Mieter, Wohnungseigentümer und Hausbesitzer mit kleinem Stromverbrauch erkennen, dass sie eine simple und lohnenswerte Alternative zu einer "richtigen" PV-Anlage sind. 

Doch wie schon so oft in der Vergangenheit macht ein neuer Normvorschlag die Runde, der alle Fortschritte der letzten Jahre zunichte machen könnte. Wir erklären, was es mit der neuen IEC-Norm auf sich hat.

Die IEC-Norm und ihre Forderungen 

Die IEC (International Electrotechnical Commission) ist ein internationaler Normengeber, dessen Beschlüsse zwar noch nicht direkt für alle EU-Länder bindend sind, aber als Vorlage für nationale Anpassungen dienen können. Die Kernforderungen der IEC, die als große Hürden für Balkonkraftwerke gesehen werden, sind: 

  1. Ausschließlich Endstromkreise: Künftig sollen Balkonkraftwerke nicht mehr an Verbrauchsstromkreisen, sondern nur noch an Endstromkreisen angeschlossen werden dürfen. 
  2. Abschaffung des Schukosteckers: Der gängige Schukostecker soll durch einen neuen, proprietären Stecker ersetzt werden, da von ihm angeblich eine Gefährdung ausgeht.


Verbrauchsstromkreis vs. Endstromkreis – Was ist der Unterschied? 

  • Verbrauchsstromkreis: Dies ist der übliche Stromkreis in Wohnräumen, an dem Geräte wie Fernseher, Stehlampen oder Stereoanlagen angeschlossen sind. Diese Steckdosen sind "durchgeschliffen", d.h., eine einzige Leitung führt aus dem Zählerschrank und versorgt mehrere Steckdosen. Aktuell dürfen hier bis zu 800 Watt mit einem Schukostecker eingespeist werden, da ein "Reservestrom" nachgewiesen wurde, durch den die zusätzliche Belastung eines Balkonkraftwerk unkritisch ist. 
  • Endstromkreis: Eine Steckdose in einem Endstromkreis ist direkt mit einer Sicherung in der Hausverteilung verbunden und versorgt keine weiteren Geräte. Beispiele hierfür sind Anschlüsse für Waschmaschinen, Trockner oder einphasige E-Herde – Geräte mit hohem Leistungsbedarf, bei denen man sicherstellen möchte, dass die Leitung durch weitere angeschlossene Verbraucher nicht zu warm wird. 


Was wären die Folgen für Balkonkraftwerke?

Sollten die IEC-Forderungen umgesetzt werden, hätte dies gravierende Auswirkungen für künftige Balkonkraftwerke. 

  • Hohe Kosten und Aufwand: Der Anschluss eines Balkonkraftwerks an einen Endstromkreis würde bedeuten, dass ein Elektriker die Installation vornehmen müsste, sofern denn kein Endstromkreis vorhanden ist. Dies beinhaltet das Verlegen neuer Kabel, Wände aufreißen und wieder verschließen, möglicherweise sogar Durchbrüche durch mehrere Stockwerke. Bei einem Stundensatz von mindestens 70 Euro für einen Elektriker wäre dies laut Laudeley ein "irrer Aufwand". Besonders betroffen wären die 24 Millionen Wohneinheiten in Mehrparteienhäusern. Hier gibt es trotz Vorschrift oft keine Endstromkreise auf dem Balkon. Der Umbau wäre nicht nur extrem teuer, sondern bedürfte auch der Zustimmung des Vermieters, die oft schwer zu bekommen ist. Derzeitige Mieterstromprojekte könnten ebenfalls zum Erliegen kommen. 
  • Amortisationszeit ins Unendliche: Die hohen Installationskosten würden die Amortisationszeit der Balkonkraftwerke unendlich verlängern, was sie wirtschaftlich unattraktiv macht. 


Warum dieser Rückschritt? Ein Fall von Lobbyismus? 

Erst vor kurzem wurden die Fragen über die zulässige Einspeiseleistung und den Stecker vermeintlich endgültig geklärt: Das Solarpaket 1 der Ampel-Koalition hat die Einspeisung von 800 Watt (zuvor 600 Watt) sowie den Schuko-Stecker für Balkonkraftwerke zugelassen. 

Die Frage, warum diese alten Argumente wieder auf den Tisch kommen, ist für Holger Laudeley klar: Lobbyismus. In Normengremien sitzen häufig Netzbetreiber, die ein Interesse daran haben könnten, die Energiewende in Bürgerhand zu bremsen. Allein im letzten Jahr gingen den Energieversorgern durch den Eigenverbrauch aus PV-Strom geschätzt 12,6 Milliarden Euro an Netzgebühren verloren – ein erheblicher Betrag, der das Geschäftsmodell der Netzbetreiber ankratzt. 

Deutschland ist im Bereich der Balkonkraftwerke ein Vorreiter in Europa. Eine Umsetzung der IEC-Norm würde den hierzulande erreichten Fortschritt zunichtemachen und die von Laudeley angestrebte Bürger-Energiewende "den Bach runtergehen" lassen. 


Was tun? Jetzt erst recht Balkonkraftwerke installieren!

Die Botschaft von Holger Laudeley ist klar: Eigeninitiative zeigen und weitermachen!

Machen, machen, machen! Lasst euch nicht von potenziellen Normen entmutigen. Je mehr Balkonkraftwerke installiert werden, desto schwieriger wird es, diese wieder abzubauen, da Bestandsanlagen nicht angetastet werden können. - Holger Laudeley

Balkonkraftwerke sind hochprofitabel. Mit zwei Modulen und einem Wechselrichter können sie etwa 600 kWh pro Jahr erzeugen. Bei einem Eigenverbrauch von 300 kWh kann sich die Investition in rund zwei Jahren amortisieren. Jede selbst erzeugte und verbrauchte Kilowattstunde entspricht einem Gegenwert von etwa 35 Cent - dem Preis, den man sonst für Netzstrom an den Netzbetreiber zahlt. Mit Batteriespeichern, die sich insbesondere in den letzten Monaten erhöhter Nachfrage erfreuen, steigt die Rentabilität noch weiter. 


Der letzte Weg: Guerilla-PV

Sollte es in Deutschland zur Umsetzung der IEC-Norm kommen, ruft Holger Laudeley zur "Guerilla-PV" auf – zum aktiven Widerstand für das Recht der Bürger, ihre eigene Energie zu erzeugen und zu verbrauchen. Für dieses Recht kämpft Laudeley schon seit vielen Jahren, es geht ihm definitiv um die Sache: Die Energiewende in Bürgerhand voranzutreiben. Es ist eine Herzensangelegenheit, die nicht durch Störfeuer von Interessenvertretern gebremst werden darf. 

Unser Appell: Lasst euch nicht entmutigen! Die Energiewende beginnt auf dem eigenen Balkon. Nutzt die Möglichkeiten, solange sie bestehen, und zeigt, dass die Bürger bereit sind, ihren Teil beizutragen.